Machen Sie
den Test!
Jedes Jahr zu St. Martin
freuen sich Groß und Klein auf das Spektakel des großen Martinsfeuers. Ein über
Tage und Wochen mit viel Mühe zusammengetragenes Sammelsurium aus Reisig, Stroh
und Grünschnitt wird unter fachlicher Aufsicht der örtlichen Feuerwehr am
Martinstag kontrolliert abgebrannt.
So kennt man es, so ist es
seit langer Zeit Tradition also kann es nicht schlecht sein.
So könnte man meinen.
Mit etwas Nachdenken lassen
sich jedoch oftmals andere Schlüsse ziehen:
Dass Igel und andere Tiere
sich ihr Winterquartier unter Laub und Reisighaufen suchen ist bekannt. Dass
sie dies zur Zeit der ersten Nachtfröste tun auch.
Laub und Reisig kommen in
zivilisierten Hausgärten kaum vor.
Von den Igeln so dringend
benötigtes Laub und Reisig werden allerorts zusammengetragen und
schnellstmöglich entsorgt. Geeignete Winterquartiere werden für den Igel somit
zur Mangelware.
Was liegt also für die
Stacheltiere&Co der Umgebung näher,
als sich den stetig wachsenden Laub-/Reisighaufen des späteren Martinsfeuers
als vermeintliches Winterquartier auszusuchen.
Je länger der Reisighaufen
aufgebaut wird und um so struktur-/igelreicher die Umgebung des Reisighaufens
ist, um so mehr Tiere nehmen das vermeintliche Überwinterungsangebot an. Die
Igelwelt ist bis zum 11. November in Ordnung.
Dann lösen sich alljährlich
wieder vielerorts Igel im Martinsfeuer unter Absingen von
traditionellem Liedgut im Beisein der örtlichen Bevölkerung in Rauch auf.
So etwas ist vermeidbar und
deshalb besonders traurig.
Kommt Ihnen die Praxis
bekannt vor?
Dann machen Sie doch einfach Ihre Gemeinde auf
die Problematik aufmerksam!
Wählen Sie einen Platz für
das Martinsfeuer in offener Flur, möglichst weit weg von Wald und Hecken, wo
Igel sich gerne aufhalten.
Naturschutzgebiete eigenen
sich in diesem Zusammenhang generell n
i c h t als Standort für Martinsfeuer.
Sammeln Sie das zu
verbrennende Material n e b e n dem späteren Feuerplatz und setzen Sie das
Material erst unmittelbar vor dem Anzünden zum Brandhaufen auf. Das vielerorts
empfohlene Rumstochern im bereits aufgesetzten Haufen mag zwar das schlechte
Gewissen beruhigen, den Igeln hilft es wenig.
Das Martinsfeuer in ihrer
Gemeinde wurde igelfreundlich errichtet?
Dann spricht auch nichts
dagegen, das Martinsfeuer zu genießen.
Verantwortliche für den
Inhalt
Norbert Leimbach
Das Publizieren des Textes ist mit Quellenangabe ausdrücklich erlaubt ;-).
Anregungen und Bedenken zum Artikel bitte hier
Mehr Infos zum Igel finden Sie hier.
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